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LMU-Schulprojekt: Erinnerungskultur trifft Sprachförderung

17.06.2025

Geschichtsbewusstsein und Sprachkompetenz stärken, antisemitismuskritische Bildung fördern – das ist das Ziel des LMU-Projekts „Erinnerung bewahren – Zukunft gestalten“ an der LMU.

In Lehrveranstaltungen werden Studierende der Fächer Deutsch, Katholische Religionslehre und Politikdidaktik geschult, Schülerinnen und Schüler an Mittelschulen in München für antisemitismuskritische Bildung zu sensibilisieren. In einer mobilen Virtual-Reality-Ausstellung tauchen die Schülerinnen und Schüler tief in die Lebensgeschichten Münchner Holocaust-Überlebender ein. Im begleitenden Unterricht erwerben sie die sprachlichen Mittel, um solch sensible Themen angemessen in Worte zu fassen. Das Projekt wird von der Bildungsstiftung der Stadtwerke München gefördert, die sozial benachteiligte junge Menschen in München und der Region unterstützt.

In der Ausstellung lernen Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Jahrgangsstufen die Lebensgeschichten der Holocaust-Überlebenden Charlotte Knobloch und Ernst Grube kennen. Mithilfe von Virtual Reality (VR) sollen sie deren Erfahrungen von Ausgrenzung und Verfolgung besser nachvollziehen können. Auch aktuelle Beispiele von Diskriminierung und die Bedeutung gesellschaftlichen Engagements werden thematisiert.

Vier Personen halten einen symbolischen Scheck über 143.000 € für das LMU-Projekt „Erinnerung bewahren – Zukunft gestalten“ vor Infotafeln.

Martin Janke, Geschäftsführer der SWM Bildungsstiftung (rechts), übergibt den Förderscheck an Professorin Anja Ballis (2.v.r.), Projektleiterin und Lehrstuhlleitung Deutschdidaktik an der LMU, Professor Markus Gloe, und Professorin Mirjam Schambeck.

© SWM

Präsentation an der LMU

Die Jugendlichen werden dabei befähigt, menschenfeindliche Haltungen zu erkennen, zu hinterfragen und sich argumentativ dagegen zu positionieren. Studierende der LMU, die in VR-Technologie, effektiver Kommunikation und pädagogischer Praxis geschult sind, begleiten die Schülerinnen und Schüler, regen zum kritischen Nachdenken an und unterstützen sie dabei, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Lehrkräften erhalten die Studierenden zudem Einblicke in den schulischen Berufsalltag.

Das über 14 Monate hinweg von der SWM Bildungsstiftung geförderte Lehr-Lern-Projekt wird am 15. Juli um 12:15 Uhr an der LMU präsentiert. „Wir erreichen mit unserem Projekt rund 800 junge Menschen in einem Alter, das von der Suche nach dem Selbst geprägt ist“, erklärt die Deutschdidaktikerin Professorin Anja Ballis, die das Projekt leitet. „Indem wir historische Bildung mit sprachlicher Förderung verbinden und Schülerinnen und Schüler für antisemitismuskritische Bildung befähigen, schaffen wir einen mehrdimensionalen Zugang zur Auseinandersetzung mit schwieriger Geschichte im Spiegel der eigenen Identitätsentwicklung.“

„Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung brauchen junge Menschen Räume, in denen sie lernen, historische Erfahrungen mit der Gegenwart in Beziehung zu setzen – sprachlich, politisch und emotional. Unser Projekt schafft genau solche Räume“, ergänzt Markus Gloe, Professor für Politische Bildung und Gesellschaft. Zusammen mit Professorin Mirjam Schambeck, Inhaberin des Lehrstuhls für Katholische Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts begleiten sie das Projekt wissenschaftlich.

Projekt LediZ: Virtual Reality Projekt erleben

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